Mein erster Tag als private Nutte
Inzwischen ist das für mich alles Routine geworden; wenn ich auch noch immer bei jedem Mal aufgeregt bin. Es ist schon eine rundum schöne Sache, das Dasein als private Nutte. Eigentlich müsste ich mich Hobbynutte nennen; denn ich mache das nur als Hobby – ich habe einen anderen Beruf, wo ich in Teilzeit jeden Vormittag arbeite. Aber genauso wie professionelle Nutten betreibe ich das mit absoluter Leidenschaft. Ich war schon immer verrückt nach Sex gewesen, hatte nie einen festen Partner gesucht, sondern immer nur das erotische Abenteuer. Mit möglichst vielen Partnern.
Ich liebe einfach alle Männer, jeden in seiner Verschiedenheit von den anderen. Ich hätte mich nie für einen fest entscheiden können, denn ich hätte mir immer überlegt, was ich dafür bei den anderen verpasse. Ich wollte mich nie festlegen. Wenn mich auch ein paar Freundinnen scheinbar bedauert haben dafür, dass es da nie einen festen Mann an meiner Seite gab – sie haben mich immer dafür beneidet, dass ich dafür durchweg gleich mehrere hatte. Selbst diejenigen, die total verliebt in nur einen einzigen Kerl waren, hatten nach einer Weile irgendwann genug von ihm und hätten lieber mit mir getauscht.
Trotzdem macht ein promiskuitiver Lebenswandel, ein offen ausgelebtes Dasein als mannstolle Nymphomanin, ja noch lange keine Nutte aus. Dass ich wirklich unter die Nutten gegangen bin, da kamen gleich mehrere Zufälle zusammen. Der eine Zufall betraf meine Arbeit, der andere meine Wohnung. Wobei es in Bezug auf meine Wohnung gleich zwei Zufälle waren. Nachdem ich lange in Mietswohnungen gelebt hatte, wollte ich irgendwann endlich mal etwas Eigenes haben. Die neue Eigentumswohnung, die ich mir kaufte, eine richtig süße Zweizimmerwohnung, war extrem günstig, weil der Vorbesitzer verkaufen musste – und ich schlug zu. Doch kurz danach wurde bei uns in der Firma Einiges verändert.
Ich konnte noch froh sein, dass ich nur auf einen Halbtagsjob herabgesetzt wurde, statt ganz entlassen zu werden. Die Chancen auf einen neuen Job standen schlecht, mitten in der beginnenden Wirtschaftskrise. Da machte ich mir schon schwere Sorgen, wie ich die Raten für den Wohnungskredit aufbringen sollte. Zumal ich gerade Etliches in der Wohnung noch neu dekoriert hatte – dafür hatte ich einen weiteren Kredit gebraucht.
Schon sind wir beim nächsten Zufall. Als ich irgendwann einer Freundin ganz stolz mein neues Schlafzimmer zeigte, riesiges Bett, kuscheliger Teppich, viele Spiegel, und fast alles in Rot und Schwarz gehalten, sah sie sich um, fing an zu lachen und meinte, das Zimmer sehe jetzt aus wie das einer Nutte. Nachher hatte sie dann Angst, sie hätte mich beleidigt und entschuldigte sich tausendmal. Ich aber habe es noch nie als Beleidigung empfunden, mit Nutten in einen Topf geworfen zu werden. Und diese so taktlos ausgesprochene Bemerkung brachte mich auf eine Idee. Warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden? Mit anderen Worten, warum nicht als Nutte, als Callgirl ein Taschengeld verdienen, während ich genau das tat, was ich ohnehin am besten und am liebsten tue? Die Idee entstand – und wurde wieder verworfen. Doch ein paar Wochen später, als ich schon absehen konnte, ich würde die Wohnung nicht halten können, wenn ich mir nicht einen zweiten Job suchte, da kehrte die Idee zurück. Wenn schon einen zweiten Job, warum dann nicht einen als Nutte? Dann wäre das wenigstens keine Plackerei, sondern ein echtes Vergnügen.
Nun hatte ich allerdings keine Ahnung, wie man so etwas anfängt. Wie wird man zur Nutte? Gibt man einfach eine Anzeige auf und wartet, bis die Männer scharenweise herbeiströmen? Ich wusste mir schließlich nicht anders zu helfen – ich nahm mir die Tageszeitung, blätterte zu den Anzeigen der Callgirls und Nutten in unserer Stadt und suchte mir schließlich eine aus, deren Anzeige mir am besten gefiel. Die rief ich dann einfach an und bat sie um Rat. Zuerst stand sie kurz davor, sauer zu werden, denn sie hatte das Gefühl, ich würde sie verarschen, aber endlich erklärte sie sich doch bereit, mir bei meinen ersten Schritten als Nutte behilflich zu sein. Nur hatte sie da gerade keine Zeit, aber ein paar Tage später waren wir miteinander verabredet. Sie erklärte mir alles und war dabei wahnsinnig offen und nett, betrachtete mich ersichtlich bereits als Nutten Kollegin. Ich machte alles genauso, wie sie es mir geraten hatte, und es dauerte nicht lange, bis sich auf meine Anzeige hin ein Mann meldete, der sogar gleich am selben Abend vorbeikommen wollte. Was war ich aufgeregt! Zum Glück hatte ich meine Kollegin auch fragen können, was die Nutten Kleidung betrifft. Deshalb musste ich wenigstens nicht überlegen, was ich anzog.
Ich sprang schnell unter die Dusche, rasierte mir dabei noch einmal meine Muschi, die Beine und die Achselhöhlen, cremte mich überall ein, schminkte mich, frisierte mich – und verpackte meinen duftenden, gepflegten und im übrigen auch ausgesprochen ansehnlichen Körper in Netzstrümpfe, High Heels, einen Minirock aus Kunstleder und ein korsettähnliches Top. Als ich mich im Spiegel betrachtete, gefiel ich mir sehr gut und konnte nur hoffen, mein erster Besucher und Kunde würde das ebenfalls so sehen. Das Licht im Schlafzimmer hatte ich gedämpft, leise Musik eingeschaltet, die immer wieder von vorne losgehen würde, so dass keine peinliche Pause mit CD wechseln entstehen konnte, es brannten ein paar Kerzen, Sexspielzeuge lagen bereit – was ich halt so da hatte, ein paar Dildos und Vibratoren, Liebeskugeln, und noch so ein paar Sachen -, und der Sekt stand zum Öffnen bereit neben den beiden Gläsern. Ich hatte mir überlegt, dass ich damit am besten eventuelle Hemmungen bei ihm oder bei mir überwinden konnte. Es war eigentlich genau wie ein Date.
Es klingelte; ich war so aufgeregt, dass ich kaum noch Luft bekam. Als ich öffnete, hüpfte mein Herz vor Freude; der Mann, in etwa Mitte 40, der da vor der Tür stand, hatte ein sehr angenehmes Lächeln. Er war kein Adonis – aber anders als bei mir selbst hatte ich bei den Männern nie aufs Aussehen geachtet. Ein warmes Lächeln, so wie er es mir schenkte, beeindruckt mich da weit mehr. Schnell führte ich ihn durch den Flur ins Schlafzimmer, wo er sich aufs Bett setzte – und mir schnell ein paar Scheine unter eine Vase auf dem Nachttisch schob. Zuerst war alles irgendwie wahnsinnig peinlich. Er schien mit dem Besuch bei Nutten ebenso wenig Erfahrung zu haben wie ich, was er kurz darauf auch freimütig zugab. Deshalb bat ich ihn, einfach den Sekt aufzumachen. Wir tanzten ein bisschen eng umschlungen; was bei ihm eine ebensolche Lust auf mehr auslöste wie bei mir. Anschließend musste er sich aufs Bett setzen, und ich tanzte alleine weiter, wobei ich mich zuerst langsam aus meinem Rock schlängelte, dann aus dem Oberteil. Seine Augen hingen bewundernd an mir.
Ich war mir sicher, er war geil bis zum Anschlag, aber er blieb brav weiter sitzen. Bis ich endlich irgendwann meinen Striptease immer weiter in seine Richtung verlagerte und, als ich direkt bei ihm angekommen war, mich auf den Boden hockte, um seine Hose zu öffnen und seinen Schwanz zu begrüßen, der mir an diesem Abend noch viel Freude machen sollte. Und der Rest, das lief alles wie von selbst …