Geile Teens | Das Teengirl und der böse Lehrer
Ich war so sauer, ich habe richtig rot gesehen, einen roten Schleier hatte ich vor Augen. „Das gibt es ja wohl nicht!“, diesen harmlosen Satz hatte ich noch ziemlich leise gesagt, aber Schneider hatte ihn trotzdem gehört. Er wirbelte herum und nahm mich ins Visier. „Hatten Sie etwas gesagt, Juliane?“, fragte er mich kühl. Diese Frage, in einem sehr provokanten Unterton gestellt, das war genau der Knopfdruck, den es brauchte, um meinen aufgestauten Zorn endgültig entströmen zu lassen. „Oh ja, das hatte ich!“, gab ich böse zurück und funkelte ihn wütend an. „Sie stellen sich immer hin und verlangen von uns, dass wir uns wie Erwachsene benehmen“, begann ich, da unterbrach er mich bereits: „Soweit ich das sehe, sind alle hier mindestens 18 Jahre und damit Erwachsene. Warum also sollte ich Sie nicht so behandeln? Das ist doch genau das, was Sie immer verlangen, als Erwachsene behandelt zu werden – oder etwa nicht?“ Dass er mich nicht hatte ausreden lassen, machte mich noch kratzbürstiger und empörter. Ich hörte nicht mehr auf meine Vernunft, die mich zur Vorsicht mahnte, sondern platzte einfach mit dem heraus, was mich so aufgewühlt hatte. „Ja, und dann stellen Sie selbst sich hin und benehmen sich wie ein Kleinkind, das seine Launen, seine Vorlieben und Abneigungen nicht im Griff hat!“
Ich konnte richtig sehen, wie sich seine grauen Augen verdunkelten. In der nächsten Sekunde erschrak ich selbst über meinen Mut, den man wohl eher als todesmutige Tollkühnheit bezeichnen kann. Gewisse Dinge sollte man einem Lehrer wirklich nicht sagen … Okay, er hatte es verdient. Schon wieder einmal hatte er auf Johannes herumgehackt, den er aus irgendwelchen Gründen nicht leiden konnte. Nichts dagegen – ich fand Johannes auch unausstehlich. Aber als Erwachsener, und zumal gerade als Lehrer muss man sich doch genügend im Griff haben, um solche Antipathien ebenso wenig erkennen zu lassen wie etwaige Sympathien! Die Schneider genauso hatte. Ich war zum Beispiel als ewige Klassenbeste in fast allen Fächern, auch in seinem, sein erklärter Liebling. Das machte meinen „Verrat“, dass ich ihn vor der Klasse angriff, für ihn wahrscheinlich nur umso schlimmer. Ich gab mir Mühe, jetzt trotzdem nicht den Kopf einzuziehen, sondern ihn selbstbewusst oben zu lassen, obwohl mir meine übereilte Kritik schon wahnsinnig leid tat. Hatte ich damit nicht genau das gemacht, was ich ihm mit diesen scharfen Worten vorgeworfen hatte, nämlich mich nicht im Griff gehabt, sondern meine Emotionen mit mir durchgehen lassen? Ich rechnete mit einer Strafpredigt, wenn nicht gar einer Strafarbeit oder der Anweisung, mich gleich beim Direktor zu melden. Stattdessen sagte Schneider nur, und zwar ganz ruhig: „Juliane, Sie bleiben nach der Stunde da. Ich habe mit Ihnen zu reden.“
Ich nickte. Mir war mittlerweile so heiß, dass mir der Schweiß den Körper herunter lief, und dass mich alle anderen Schülerinnen und Schüler ansahen, teils bewundernd, teils hämisch, machte es nicht besser. Vom Rest der Stunde, ohnehin nur noch wenige Minuten, bekam ich nicht mehr viel mit; ich dachte hauptsächlich darüber nach, was ich da gerade angestellt hatte. Auch wenn ich inhaltlich im Recht war – auf diese Weise hätte ich das Schneider nie unter die Nase reiben dürfen. Wenn überhaupt, dann hätte ich nach der Stunde hingehen und ihm das vertraulich erklären müssen, was mich daran störte, wie er mit Johannes umsprang. Und wenn mich das eine schon störte, dann musste ich ihm der Fairness halber eigentlich auch verbieten, mich irgendwie bevorzugt zu behandeln. Was ich bisher allerdings immer klaglos und sogar nur zu gerne hingenommen hatte.
Als es klingelte, die anderen aus der Klasse stürmten und mich zum Abschluss noch ein paar mitleidige Blicke trafen, weil mir jetzt eine Standpauke von Schneider bevorstand, bedauerte ich es schon zutiefst, was ich angestellt hatte. „Ich – es … Es tut mir leid!“, sprudelte ich hervor, gleich als ich mich mit langsamen Schritten, wie ein Verurteilter dem Galgen, seinem Lehrerpult genähert hatte. „Nein, wieso denn?“, gab er ganz ruhig zurück. „Ich habe verstanden, was Sie gemeint haben, und ich muss Ihnen recht geben, Juliane. Ich muss mich wirklich in Zukunft besser beherrschen, wenn es um Johannes geht.“ Dass mir der Mund nicht offen stand, war alles; ich muss Schneider angestarrt haben wie ein Mondkalb. Wo gab es denn so was? Da hatte ich einem Lehrer vor versammelter Klasse die Meinung gesagt, noch dazu nicht gerade höflich, und statt dass er mich nun zur Schnecke machte, gab er mir recht! Das hatte ich in meiner ganzen Schulzeit noch nie erlebt.
Wieder wurde es mir ganz heiß, aber jetzt aus einem ganz anderen Grund. Ich muss euch nämlich was verraten. Ich war schon eine ganze Weile total in Schneider verknallt. Nur weil ich so viel von ihm hielt, war ich ja auch so enttäuscht über sein Verhalten gegenüber Johannes gewesen und hatte es ihm schließlich auch um die Ohren gehauen. Dass er sich jetzt so anständig verhielt, mehr als anständig, das machte alles wieder wett und zeigte mir, er war tatsächlich ein absolut großartiger Typ. Noch viel großartiger, als ich gedacht hatte. Das berührte mich so sehr, dass nun schon wieder meine Impulsivität mit mir durchging. Ganz spontan warf ich die Arme um seinen Hals uns küsste ihn. Es war ja sonst keiner mehr da; die anderen waren verschwunden, weil sie nicht auch noch was von dem Zorn abbekommen wollten, von dem sie dachten, dass er mich jetzt treffen würde. Deshalb konnte mich keiner dabei erwischen.
Eigentlich hatte ich ihn nur auf die Wange küssen wollen, so einen ganz unschuldigen Onkel-Kuss. Na ja, fast unschuldig … Doch er war zu schnell. Er hatte in einer einzigen Bewegung den Kopf gewandt und mit seinen Händen nach meinen Wangen gegriffen, so dass erstens unsere Lippen sich trafen, was wie ein elektrischer Schlag durch mich hindurch ging, und zweitens meinen Kopf so festgehalten, dass ich dem auch nicht entkommen konnte, als seine Lippen nun nicht nur auf meinen verharrten, sondern sich auch teilten und seine Zunge noch sehr sanft, aber doch schon bestimmend über meine Lippen leckte. Die ich ebenfalls sofort öffnete. Ich war mit meiner Zunge zunächst noch ein bisschen vorsichtig, aber er lockte sie hervor und saugte sie am Ende regelrecht in seinen Mund. Gleichzeitig presste er sich an mich, dass ich spüren konnte, wie erregt er dabei war. Und meine Erregung war auch nicht geringer … Unwillkürlich legte ich die Hände um seine Taille, schmiegte mich noch enger an ihn, rieb meinen gesamten jungen Körper an seinem.
Leider schellte es dann schon zur nächsten Stunde; so schnell ist mir eine Fünfminutenpause zwischen den Schulstunden noch nie verflogen, und die sind ohnehin immer viel zu kurz. Und nein, mehr als dieser Kuss und das bisschen Gefummel sind nicht gewesen zwischen Schneider und mir. Wenigstens nicht bis zu einem Zeitpunkt ein paar Monate später, als ich endlich das Abi hinter mir hatte. Da allerdings kam der erste Schritt von ihm. Er fragte mich nach der Abifeier, ob er mich nach Hause fahren dürfe. Ich sagte natürlich ja. Nur ging es nicht gleich nach hause, sondern erst machte er noch einen kleinen Abstecher zu einem versteckten Waldparkplatz, der – fast – auf dem Weg lag. Was dort passiert ist, darüber breite ich jetzt mal den Schleier des Schweigens. Ihr könnt es euch sicher sowieso denken!